Phasen, Anzeichen und Symptome-Toxische Beziehung
Eine Beziehung ist nicht unbedingt von Anfang an toxisch, sondern unterliegt mehreren Phasen und braucht bestimmte Rahmenbedingungen. Mehr dazu in meinem Blogartikel „Ursachen, Rahmenbedingungen und Lösungen für toxische Beziehungen.“
Jede Beziehung, auch gesunde, normale und funktionale Beziehungen beginnen mit einer Werbungsphase in der beide Partner die bekannte „Rosarote Brille“ auf ziehen. Alles am Partner und der Partnerschaft wird idealisiert und glorifiziert. Gleichzeitig lassen sich erste Anzeichen erahnen, auf die ich später noch genauer eingehe.
Inhalt:
- 3 Phasen der toxischen Beziehung
- Werbungsphase der toxischen Beziehung
- Veränderungsphase in der toxischen Beziehung
- Etablierte toxische Beziehung
- Typische Aussagen in toxischen Beziehungen
Die 3 Phasen der Toxischen Beziehung und ihre Symptome
Es gibt verschiedene, sich nacheinander ablösenden Phasen in Toxischen Beziehungen. Die Werbung, Veränderung und die Etablierte toxische Beziehung. Geprägt ist diese Beziehung von einer Achterbahnfahrt der
Gefühle von Himmelhoch bis zu Tode betrübt. Eine Partei zeigt ein deutliches
Dominanzverhalten, die andere eine deutliche
Unterwürfigkeit. Das Verhalten beider Parteien folgt einem klaren Muster. Jeder „spielt“ seine Rolle. Beide Rollen passen perfekt zusammen.
Werbungsphase der toxischen Beziehung
- Alles ist perfekt
- Glücksgefühle
- Leichtigkeit
- Intensive Liebesgefühle
- starke Verbundenheit
- sehr schnelle Vertrautheit
- Pläne werden sehr schnell in die Tat umgesetzt
- großes Sicherheitsgefühl
- Lob
- Freude
- Unbeschwertheit, alles ist besser als je zuvor
- Superlative werden häufig genutzt um Partner*in zu beschreiben
Veränderungsphase der toxischen Beziehung
- Kritik nimmt langsam zu
- Diskussionen die verwirren
- Dominanzverhalten des Einen und Unterwürfigkeit des Anderen wird sichtbar
- Achterbahnfahrt der Gefühle - Himmelhoch jauchzend:zu Tode betrübt
- Häufung von Rechtfertigung für das Verhalten des dominanten Partners
- Traurigkeit, häufigeres Weinen
- Hilflosigkeit steigt und wechselt sich mit vermeintlicher Sicherheit ab (Berg-und Talfahrt)
- Wut und Verzweiflung immer häufiger
- Das Verhaltensmuster wird immer deutlicher
- Aufbau der Perfekten Fassade nach Außen
- Klare Rollenverteilung der Partner im häuslichen Umfeld
- Sicherheit und Unsicherheit wechseln sich immer häufiger ab
Weitere Informationen zum Verlauf von toxischen Liebesbeziehungen, findest du in diesem Blog-Beitrag:
Toxische Liebes-Beziehung: Wie sie entsteht und verläuft.
Etablierte Toxische Beziehung & Symptome der Beteiligten
Klare Rollenverteilung, Starke Stimmungsschwankungen, Unvorhersehbare Konflikte, Urteile, Bewertungen, Unterdrückung, Unterwerfung, Psychoterror und Drohungen bei möglicher Trennung, Dauerhafte Anspannung, Hochexplosive Spannung, Gefühlsausbrüche von beiden, Schuldzuweisungen usw.
Adam
- Manipulativ
- Kritik
- Stimmungsschwankungen
- Aufrechterhaltung der Außenwirkung
- Forderungen
- Herabsetzung des anderen
- Herablassende Bemerkungen
- Tut stark, ist aber schwach
- Fühlt sich stark wenn er andere herablassend behandelt
- Perfekte Außenwirkung ist sehr wichtig
- Trägt die Last der Familie auf seinen Schultern
- Ist der Versorger
- Verwechselt Macht mit Liebe
- Ausgeprägtes Sexualverhalten
- Wutausbrüche
- Wirkt sehr eloquent und rhetorisch überlegen
- Genießt Ansehen
- Prahlt gerne mit seiner Familie und Fähigkeiten
- Stolz und Frust wechseln sich ab
- Sieht kein wirkliches Problem
Anna
- Beschwichtigend
- Orientierung am Partner
- Idealisierung der Beziehung und des Partners
- Starke Veränderung der Wahrnehmung sich selbst gegenüber
- Starke Veränderung der Wahrnehmung der Gesamtsituation gegenüber
- Gefühlsausbrüche wie unkontrollierbares Weinen, Schreien, Toben = Emotionale Instabilität
- Zermürbende Gefühlsschwankungen
- Selbstzweifel
- Kein Selbstwertgefühl = Fühlt sich unterlegen und minderwertig
- Optimierungszwang/Selbstoptimierung
- Überzeugung, dass Fehler immer selbst begangen werden, der Partner ist unfehlbar
- Schuld/Schamgefühle
- Kaum/Keine Libido
- Depression bis zum Zusammenbruch und weiterführend möglicherweise Krankheit
- Fühlt sich gefangen und aussichtslos
- Resignation (fügt sich ihrem Schicksal)
Vielleicht kennst du dieses Verhalten aus deiner Beziehung. In diesem Fall solltest du dir neutrale Hilfe suchen um abzuklären, welche Möglichkeiten du hast deine Situation zu verändern. Melde dich gerne bei mir per
Mail oder
Telefon.
Typische Aussagen in toxischen Beziehungen
Adam
- „Du bist das Problem, stell dich doch nicht so an!“
- „Ich bin einfach intelligenter als du“
- „Du solltest echt mal wieder Sport machen.“
- „Also deine Brüste sind schon echt zu klein/groß/schlaff/ungleich“
- „Du bist doch frigide“
- Zu anderen: „Ja, ich habe so eine hübsche Frau und schau nur, meine Kinder gehen auf Schule XY, die hat ja einen besonders guten Ruf“
- „Mein Haus, mein Auto, meine Frau“
- „Ich bin halt der beste Mann du kriegen konntest. Da könntest du ja mal ein bisschen dankbarer sein“
- „Sei doch nicht immer so negativ“
- „Du solltest dringen zum Psychiater du hattest die schwere Kindheit“
- „Kannst du dir jetzt endlich mal merken dass ich keine Kohlenhydrate esse?“
- „Das ist doch nicht zuviel verlangt, dass du mal ordentlich einkaufst, oder?“
- „Ich mache schon genug, ich verdiene schließlich das Geld. Du machst doch eh nix. Das bisschen Haushalt und die Kinder und den Rest der Zeit gehst du mit deinen Latte Macchiato Muttis auf den Spielplatz.“
> Schiebt die Schuld auf die Partnerin
Anna
- „ ... wie auf Eiern gehen“
- „Bloß keine Fehler machen“
- „ich mache nichts richtig“
- „immer mache ich alles falsch“
- „ ... aber er liebt mich doch!“
- „Ja, aber er ist doch meine große Liebe“
- „Das können wir den Kindern doch nicht antun …!“
- „Eigentlich ist er ja gar nicht immer so.“
- „Ich bin doch seine große Liebe“
- „Das ist nur eine Phase, durch die wir durch müssen.“
> Sucht die Schuld bei sich!
Fazit:
- Toxische Beziehungen sind dysfunktional
- Der/die Partner*in durch den die Beziehung toxisch wird, hat in der Regel eine ausgeprägte
narzisstische Persönlichkeitsstörung. Durch die Unterwürfigkeit des/r Anderen, ergibt sich eine aussichtslose Spirale des Leids.
- Männer übernehmen häufiger den dominanten Part und Frauen den Devoten
- Symptome und Muster sind:
Starke Schwankungen zwischen Höhegefühl (Liebe, Glück) und Tiefen (Leid, Hilflosigkeit)
Zum Schluss noch ein paar persönliche Worte an dich, du Liebe:
Ich hoffe sehr, dass dir dieser Blog Klarheit im Bezug auf
Toxische Beziehungen, deren Bedeutung, Symptome, Anzeichen und Erste Schritte zur Trennung und Verarbeitung geben konnte.
Falls du in einer physisch oder psychisch gewalttätigen Beziehung lebst, bitte ich dich sofort Hilfe zu suchen und dich (und deine Kinder) aus der Situation zu retten!
Du bist wertvoll und verdienst es, gut behandelt zu werden. Kein Mensch hat das Recht so mit dir umzugehen! Das hat auch mit Liebe nichts mehr zu tun. Der einzige Mensch mit dem du dein Leben verbringen MUSST, bist du selbst!
Im Fall von physischer und psychischer Gewalt solltest du dir unbedingt therapeutische Hilfe suchen, ebenso deine Kinder. Du bist nicht allein! Niemand wird dich verurteilen. Hab keine Angst, es kann nur besser werden!
Fühle dich bereichert - Deine Maren
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